BARF Hundefutter Ratgeber – Hallo lieber Hundefreund, heute möchte ich Dich mit wissenswerten Infos über die Ernährungsmethode „BARF“ für deinen Vierbeiner versorgen. Falls Du noch nicht weißt, was BARF ist, so verrate ich anbei alles wissenswerte. Außerdem stelle ich einige sehr gute BARF Rezepte für den Hund vor. Doch alles der Reihe nach. Zuerst einmal stellst du dir sicher die Frage:
Was ist BARF und woher kommt der Begriff?
Die vier Buchstaben stehen im englischen für „Bones and Raw Food“, frei übersetzt wird es sinnvoll mit „biologisch artgerechte Rohfütterung“. Entwickelt wurde die Ernährungsmethode für fleischfressende Haustiere, in erster Linie jedoch für Hunde, dabei wurde sich an den Fressgewohnheiten der Wölfe orientiert. Die Zusammensetzung besteht aus einem Teil frischem oder wahlweise tiefgekühltem Fleisch, Fisch, Innereien und Knochen sowie einer Ergänzung aus Gemüse und Obst. Zusätzlich wird empfohlen Milchprodukte und spezielle Öle beizumischen um eine ausgewogene, gesunde Ernährung zu garantieren. Der größte Unterschied zu herkömmlich industriell hergestelltem Hundefutter ist, dass BARF wichtige Vitamine und Mineralien enthält, die beim gekauftem Hundefutter durchs Garen bereits verloren gegangen sind. Ein riesen Vorteil also!
Wenn Du dich besonders für BARF interessierst und auch alles rundherum erfahren möchtest, so empfehle ich das Buch: Das BARF-Buch. In diesem wird besonders genau auf das Thema eingegangen und verrät Dir alles was Du wissen musst. Außerdem findest Du dort 14 tolle BARF Rezepte für den Hund.
Was ist die richtige BARF Menge für deinen Hund?
Nachfolgend möchte ich dir einige Tipps geben, wie du selbst ganz einfach, das perfekte BARF für deinen Hund zubereiten kannst. Es ist weder zeitintensiv noch wahnsinnig kompliziert, du wirst sehen, es sind nur ein paar einfache Dinge, die es zu beachten gibt, damit auch du deinem Hund mit der BARF Ernährungsmethode Gutes tun kannst.
Grundsätzliches, dass es zu beachten gibt:
- Futtermenge pro Tag sollte ca. 3% des Körpergewichts deines Hundes betragen
- Fleisch sowie fleischige Komponenten sollten ca. 80% der täglichen Futtermenge ausmachen
- ca. 20% Anteile an Obst, Gemüse, Milchprodukten und Eiern
- Weitere Faktoren, die Einfluss auf Menge und Zusammensetzung haben sind neben dem Gewicht auch das Alter, der Gesundheitszustand und die Aktivität deines Hundes
Was gehört in ein BARF Rezept?
Wir haben bereits gelernt, dass Fleisch die wichtigste Komponente darstellt. Grundsätzlich kannst du täglich zu verschiedenen Fleischsorten greifen, da jede Fleischsorte einen anderen Fett- und Proteingehalt hat, variiert damit auch die jeweilige Energiezufuhr. Fisch wird empfohlen nur einmal in der Woche roh zu füttern, da dein Hund ansonsten Gefahr läuft einen Vitamin B1 Mangel zu bekommen.
Empfehlenswert neben reinem Muskelfleisch, ist die Zugabe von Innereien wie Nieren, Leber, Lunge, Milz, Herz, Euter oder Blättermagen. Sie sind allerdings nicht unbedingt notwendig. Der Bindegewebsanteil ist höher als bei Muskelfleisch, weshalb es zu einer Veränderung des Kots in der Beschaffenheit kommen kann, bei der Fütterung größerer Mengen. Leber enthält viel Vitamin A, daher sollte der Anteil pro Tag nicht höher sein als 0,5g pro kg Körpergewicht. Auch kann der Hormonhaushalt deines Hundes beeinflusst werden durch die regelmäßige Fütterung von größeren Mengen an Schlundfleisch, da dieses Anteile von Schilddrüsen enthalten kann.
Als Fleischvariable kann auch zu Pansen und fleischigen Knochen gegriffen werden. Hierbei sollten Knochen maximal 5% des Fleischanteils ausmachen. Verwendet werden können Puten- oder Hühnerknochen sowie Entenhälse, Ochsenschwanz oder Lammrippen. Alternativ ist auch die Zugabe von Knorpel möglich. Gemüse kann dein Hund besser verwerten als Obst, zudem enthält es weniger Zucker.
Nichtsdestotrotz sorgen beide für eine ausreichende Vitaminzufuhr, und versorgen den Hund zusätzlich mit Ballaststoffen und Spurenelementen. Verzichten sollte man allerdings auf Knoblauch, Zwiebeln, Avocado, Rosinen, Trauben und Lauch. Gemüse aus der Dose ist ebenfalls in Ordnung.
Gut verwendbare Milchprodukte sind Frischkäse, Quark, Joghurt, Hüttenkäse und Buttermilch, allesamt enthalten stark verdauungsfördernde Eiweiße, die sehr gut sind für die Darmfunktion deines Hundes. Sollte Dein Hund auf Milchzucker sensibel reagieren, kannst du problemlos auf laktosefreie Alternativen zurückgreifen. Abgerundet wird dein BARF Rezept durch Öle, damit dein Hund auch essentielle Fettsäuren zu sich nimmt. Sonnenblumen-, Hanf- und Distelöl eignen sich sehr gut als pflanzliche Öle, empfohlen wird die zusätzliche Beimischung von Lachsöl zu geringerem Anteil.
Wenn dein Hund gesund ist, kannst du so gut wie jedes BARF Rezept benutzen. Es gibt die Variante getreidehaltig oder frei von Getreide. Ist es wünschenswert, dass dein Hund an Gewicht zunimmt, dann solltest du dich für die getreidehaltige Variante entscheiden. Für eine ausgewogene Ernährung ist die Zugabe von Getreide jedoch nicht zwingend notwendig, manche Hunde vertragen Getreide nicht gut, daher ist es in solchen Fällen besser, darauf zu verzichten. Dies musst du herausfinden und für deinen Hund die richtige Wahl treffen.
Rezeptideen für dein BARF
Da du wahrscheinlich neu bist auf dem Gebiet der BARF Methode, möchte ich Dir gerne ein paar Zusammensetzungsvorschläge mit auf den Weg geben. Sobald du ein paar Wochen drin bist wirst du keine Rezepte mehr benötigen, da du dann nach Gefühl die richtigen Zutaten für deinen Hund sowie das richtige Mischverhältnis auswählen wirst. Für den Start und zur Eingewöhnung deines Hundes solltest du darauf achten, dass du das Fleisch in kleinen Stückchen beimischst, oder es einmal durch den Wolf drehen lässt, nach ein paar Wochen kannst du dann zu gröberen Stücken über gehen.
Tägliche Ration für den ausgewachsenen Hund
Menge pro Tag:
ca. 3% vom Körpergewicht aufgeteilt in zwei bis drei Mahlzeiten
Anteiligkeiten:
- Fleisch ca. 80%
- Gemüse, Obst und Milchprodukte ca. 20%
- Etwas Öl
Beispiel:
- Dein Hund ist ausgewachsen, erfreut sich bester Gesundheit und wiegt 20kg.
- Menge pro Tag: 600g
- Anteiligkeiten: Fleisch 480g, Gemüse, Obst und Milchprodukte 120g, etwas Öl
Mögliche Zusammensetzungen:
- 1.) Putengulasch, pürierte Möhren, Äpfel, Feldsalat und Petersilie
- 2.) Hähnchenmägen am Stück, gewolfte Rinderniere, pürierter Feldsalat, pürierte Zucchini, Gurke, Kiwi und Birne
- 2.) Rinderhack, Hüttenkäse, Apfel, Banane und Möhre
- 3.) Pferdefleisch, Obst, Ei
- 4.) Frischer Fisch, Gemüse
- 5.) Lammfleisch, Buttermilch, Obst
- 6.) Hüttenkäse, Hühnerhälse
- 7.) Putenfleisch, Gemüse, Joghurt
- 8.) Innereien, Obst
- 9.) Kalbsfleisch, Hähnchenfleisch, Hähnchenleber, Kartoffelpüree, Gemüse
- 10.) Putenmagen, Hähnchenfleisch, Rinderniere, Gemüse
Das Wichtigste zusammengefasst
Die Ernährung mit BARF ist die natürlichste Methode deinen Hund zu füttern. In herkömmlichen Dosenfutter befinden sich Geschmacksverstärker, Konservierungsstoffe und unter Umständen sogar Zucker. Die Vorteile liegen ganz klar auf der Hand, du ermöglichst deinem Vierbeiner eine natürliche, gesunde und ausgewogene Ernährung inklusive aller Mineralien und Vitaminen anstatt ihn wieder und wieder mit künstlichen Zusatzstoffen, Zucker und Geschmacksverstärkern zu füttern.
Auf lange Sicht ist die Fütterung mit BARF preiswerter als hochwertiges Dosenfutter. Sollte dein Hund eine Krankheit oder bestimmte Unverträglichkeiten haben, kannst du das Futter perfekt auf seine Bedürfnisse abstimmen. Das Kauen des rohen Fleisches pflegt zudem das Gebiss deines Hundes und verringert sich der Geruch und das Volumen des Kotes.
Barf Hundefutter kaufen
Barf Hundefutter gibt es auch fertig zu kaufen. Hierbei handelt es sich um eine Pulverform zum mischen. Das ist natürlich nicht ganz so gut wie rohes Fleisch, welches man selber zubereitet, dennoch beinhaltet es alle Vitamine und Nährstoffe. Komplett auf diese Methode der Fütterung raten wir nicht, doch für Zwischendurch eignet sich das BARF Pulver sehr gut an.
Noch weiteres wichtiges erfährst du in diesem Video, wo etwas genauer auf das Thema BARF beim Hund eingegangen wird.
Konnten wir im BARF Hundefutter Ratgeber Deine Fragen beantworten? Wendest du auch diese Methode der Fütterung an? Hinterlasse uns doch einen Kommentar mit Deinen Erfahrungen. Wenn Du weitere leckere BARF Rezepte kennst, hinterlasse uns doch einen Kommentar.