Viele Menschen greifen auf natürliche Heilmittel der Homöopathie zurück, da sie den natürlichen Weg der Heilung von Krankheiten vorziehen. Auch für Hunde kann Homöopathie ein Weg sein Ängste zu überwinden oder die Gesundheit zu fördern. Was Homöopathie ist und in welchen Fällen sie eingesetzt werden kann erfährst Du im Homöopathie für Hunde Ratgeber.
Homöopathie für Hunde – Was ist das?
Die Homöopathie ist eine Arzneitherapie die Anfang des 19. Jahrhunderts entwickelt wurde. Ihre Grundannahme ist das sogenannte Ähnlichkeitsprinzip, was so viel bedeutet, dass Ähnliches durch Ähnliches geheilt wird. Ein homöopathisches Arzneimittel wird also so ausgewählt, dass die Inhaltsstoffe am gesunden Patienten ähnliche Krankheitssymptome hervorrufen wie an denen der erkrankte Patient leidet. Hierzu wird nicht nur die zu behandelnde Krankheit sonder auch der geistige Zustand des Patienten berücksichtig. Die Homöopathie soll also mit den richtigen Reizen den Körper so aktivieren, dass dieser sich selbst heilt indem das Medikament seine Erkrankungen widerspiegelt. Zu Beginn einer homöopathischen Behandlung können sich die Symptome verschlimmern, dies soll aber ein Zeichen dafür sein, dass der Heilungsprozess einsetzt und das Mittel wirkt.
Alles in einem kann man zusammenfassend sagen, dass eine Homöopathische Behandlung darauf abzielt die Selbstheilungskräfte des Körpers zu aktivieren und den Hund als Ganzes ins Gleichgewicht zu bringen.
Einsatzgebiete der Homöopathie beim Hund
Homöopathie kann vielseitig eingesetzt werden. Egal ob zur Behandlung von chronischen oder akuten Beschwerden. Je nach Krankheitsbild kann der Hund rein homöopathisch oder parallel mit herkömmlicher Medizin behandelt werden. Auch während einer Krebsbehandlung kann zusätzlich mit homöopathischen Mitteln gearbeitet werden. Sie können aber auch bei psychischen Belangen zur Beruhigung bei Angst und Stress eingesetzt werden. Häufig kommen homöopathische Behandlungen in folgenden Fällen vor:
- akute und chronische Entzündungen wie zum Beispiel Arthrose
- Verhaltensprobleme wie Stress und Angst
- Angst beim Autofahren
- Reisekrankheit
- Analdrüsen Probleme
- Allergien
- Entwicklungsproblemen
- Diabetes mellitus
- Autoimmunerkrankungen
- Epilepsie
- Verletzungen und Frakturen
- etc.
Wann es Sinn macht seinen Hund homöopathisch zu behandeln kann eine Laie nicht unbedingt einschätzen. Für akute Erkrankungen kann ein Grundwissen der Homöopathie ausreichen, die Behandlung von schweren und chronischen Erkrankungen sollte jedoch ausschließlich durch eine Fachperson erfolgen. Schwere chronische Erkrankungen erfordern meist eine dauerhafte Behandlung. Du kannst dich bei Deinem Tierarzt informieren falls er mit Homöopathie arbeitet oder dir einen Tipp geben lassen wen Du in solch einem Fall zusätzlich zu Rate ziehen kannst.
Denn leider wird die Homöopathie oft unvorsichtig angewandt und somit unterschätzt. Eine falsche Diagnose und Behandlung durch Homöopathie kann schwere Schäden verursachen.
Wie läuft eine homöopathische Behandlung ab?
In der Regel sollte unbedingt eine medizinische Diagnose durchgeführt werden, da es möglich sein kann, dass weitere Therapien zur Heilung des Vierbeiners nötig sind. Ist beispielsweise ein operativer Eingriff nötig, muss dieser durchgeführt werden. Gut ausgebildete Therapeuten sollten entscheiden können, ob eine rein homöopathische Therapie ausreicht oder diese in Kombination mit anderen Mitteln oder Maßnahmen erfolgen sollte.
Zu erst wird eine Anamnese durchgeführt. Diese dient der Ermittlung der Besonderheiten des kranken Hundes. In einem ausführlichem Gespräch versucht der Therapeut alles über den Hund und sein Krankheitsbild zu erfahren. Bei besonders schweren Fällen von chronischen Erkrankungen kann dies einige Zeit in Anspruch nehmen. Der Hund ist in der Regel anwesend, damit sich der Therapeut auch ein Bild von ihm als Patienten machen kann. Im Anschluss folgt die Analyse. Hier sucht der Homöopath für den betroffenen Vierbeiner das bestpassendste Arzneimittel aus.
Ist das passende Mittel gefunden, wird dem Hund zuhause die Arznei in Form von Globuli verabreicht. Sollte sich der Hund weigern die Arznei in Form von Globuli zu sich zu nehmen, können diese in Wasser aufgelöst und mit einer Spritze ins Maul gegeben werden. Nach der Verabreichung gilt es den Hund die nächsten Tage gut zu beobachten. Alle Veränderungen werden dann im Nachgang mit dem Therapeuten besprochen, um zu ermitteln ob die richtige Arznei eingesetzt wurde und eine Heilung erfolgt.
Gerade zu Beginn einer Therapie kann es vorerst zu Verschlechterungen der chronischen Krankheit kommen. Diese sind meist nur von kurzer Dauer, Intensität und nicht lebensbedrohlich.
Welche homöopathischen Mittel eignen sich für zuhause?
An diesem Punkt muss man nochmals betonen, dass Homöopathie keinen Gang zum Tierarzt ersetzt. Gerade bei schwerwiegenden Fällen solltest Du sofort den Rat eines Arztes einholen. Schwere Verletzungen, hohes Fieber und andere schwerwiegende Symptome müssen beim Tierarzt abgeklärt werden. Chronische Erkrankungen sollten in jedem Fall durch einen Therapeuten behandelt werden, da diese bei richtiger Auswahl zusätzliche Besserung versprechen.
Jedoch spricht nichts dagegen sich eine kleine Hausapotheke zuzulegen, falls Dein Vierbeiner einmal leichte Erkrankungen oder Probleme hat. Wichtig ist, dass Du auf die richtige Dosierung achtest. Diese kannst Du der Packungsbeilage entnehmen.
Tritt keine Besserung ein, solltest Du auch hier schnellstmöglich je einen Tierarzt aufsuchen!
Magen-Darmprobleme
Nux Vomica
Bei allen Magen-Darmproblemen (Durchfall, Verstopfung, Erbrechen)
Arsenicum album
Bei Erbrechen, vor allem wenn getrunkenes sofort erbrochen wird
Phosphor
Bei Erbrechen nachdem das getrunkene im Magen warm geworden ist
Pulsatilla
Bei schleimigem Durchfall
Podophyllum
Bei spritzendem Durchfall
Husten und Erkältung
Ferrum phosphoricum
In der Anfangsphase eines Infekts, der Hund ist nicht fit und hat Fieber, er will nicht fressen
Echinacea
Zur Stärkung des Immunsystems
Drosera
Für trockenen Husten
Ipecacuanha
Bei schleimigem Husten und wenn der Hund viel würgt
Dulcamra
Wenn der Hund aufgrund einer Durchnässung durch Schwimmen oder langen Regenspaziergang erkrankt. Kann zur Behandlung von Schnupfen, Husten, Blasenentzündung und Druchfall genommen werden.
Blasen- und Nierenprobleme
Cantharis
Bie Blasenentzündungen
Pulsatilla
Bei Scheinträchtigkeit
Solidago
Bei Nierenproblemen und zur Entgiftung nach der Einnahme von Medikamenten
Angst, Stress und Nervosität
Argentum nitricum
Bei Angst vor Menschenansammlungen
Belladonna
Bei Aggressionen aus Angst oder Überempfindlichkeit
Cocculus
Reisekrankheit und Nervosität beim Autofahren, auf dem Schiff, in der Bahn oder im Flugzeug
Ignatia D12
Bei Heimweh und Verweigerung der Nahrung oder Lustlosigkeit aufgrund von Trauer
Abschließend kann man sagen, dass Homöopathie auch bei Hunden sehr hilfreich sein kann, sie ersetzt aber in keinem Fall die klassische Schulmedizin und einen Gang zum Tierarzt wenn es Deinem Vierbeiner nicht gutgeht und keine Besserung in Sicht ist. Es gilt natürlich, dass Du dich ausreichend informierst und dir im Falle einer Erkrankung einen Homöopathen zu Rate ziehst, denn nur so kann zielgerichtet und erfolgreich behandelt werden.