Der Abschied von einem Familienmitglied fällt immer schwer. Hunde sind treue Begleiter, die einem viele Jahre Freude bereiten und immer an unserer Seite sind. Doch leider müssen auch diese irgendwann von uns gehen. Der Abschied kann schmerzhaft sein und völlig unerwartet kommen. Krankheiten oder Altersschwäche sind die häufigsten Ursachen, weswegen ein geliebtes Tier von uns gehen muss. In machen Fällen muss man zu Gunsten des Vierbeiners entscheiden, ob das Tier unter Umständen leidet. In solchen Fällen sollte überlegt werden, ob man seinen treuen Gefährten von diesem Leid würdevoll befreit indem man ihn einschläfern lässt. Diese Entscheidung ist mit Sicherheit keine leichte, aber oftmals die Richtige für Tier und Halter. Wie das Einschläfern von statten geht und Du Deinem Vierbeiner hier helfen kannst, erfährst Du im Hund einschläfern lassen Ratgeber.
Wann Hund einschläfern lassen?
Diese Frage lässt sich natürlich nur schwer beantworten, obwohl es einige Gründe gibt die dafür sprechen und die Frage von alleine beantworten. Hat Dein Hund starke chronische Schmerzen die sich nicht mehr medikamentös oder operativ behandeln lassen sollte man sich damit auseinandersetzen seinen Hund einschläfern zu lassen. Auch schwere Verletzungen die zum Tod führen sind ein Grund den Hund von seinem Leiden vorzeitig zu befreien und ihm die Schmerzen zu ersparen. Ein weiterer Grund ist eine sehr geringe Lebensqualität, sodass er nur noch noch existiert aber nicht mehr am leben teilnimmt.
In besonders seltenen Fällen können Hunde auch zu einer Gefahr werden, da sie sonderlich aggressiv sind und jemanden verletzten könnten oder gar schwer verletzt haben. In solch einem Fall muss ebenfalls individuell entscheiden werden, wenn diese Entscheidung nicht sogar schon für den Halter getroffen wurde.
Da die Entscheidung eine schwere ist und individuell entschieden werden muss, gibt es keine pauschale Antwort. Es empfiehlt sich daher den objektiven Rat eines Tierarztes hinzuziehen und das Tier zu beobachten.
Stelle dir selbst ein paar wichtige Fragen hinsichtlich des gesundheitlichen Zustandes Deines Vierbeiners.
- Ist das Leben meines Hundes noch Lebenswert?
- Hat er starke Schmerzen und leidet?
- Hat mein Hund noch Spass am Leben?
- Möchte mein Hund noch fressen und trinken?
Nur Du selbst weißt am Ende was für Deinen Vierbeiner die richtige Entscheidung ist und diese liegt auch nur bei dir. Bei dieser Entscheidung solltest Du Deine Emotionen in den Hintergrund stellen und nur an das Wohl Deines Hundes denken, auch wenn dies oft sehr schwer fällt.
Wie solltest Du dich Verhalten wenn Du dich dazu entschließt Deinen Hund einzuschläfern?
Wenn eine Entscheidung gefallen ist solltest Du dir und Deinem Hund zur Liebe möglichst ruhig bleiben. Sicherlich ist es eine große emotionale Herausforderung, allerdings überträgt sich die Unruhe auf Deinen Hund. Es wird für beide Seiten einfacher, wenn Du ihm beruhigend zur Seite stehst und ihn bei seinem letzten Weg begleitest. So schwer es auch für Dich ist, solltest Du über die ganze Zeit dabei sein während Dein Hund eingeschläfert wird. Du kannst ihn in diesem Moment beruhigen und ihm Kraft schenken die er für einen ruhigen und würdevollen Abschied benötigt. In keinem Fall solltest Du Deinen treuen Freund in diesem Moment in einem Raum voller Fremder alleine lassen.
Wer einen Zweithund hat, sollte diesem ermöglichen sich von seinem Artgenossen zu verabschieden. Viele Hunde die ihren Partner verlieren fangen an Verhaltensprobleme an den Tag zu legen, da sie darauf warten, dass ihr Freund zurückkommt. Registriert der Hund, dass dieser Tod ist, kann er besser mit der neuen Situation umgehen und wartet nicht ständig darauf, dass dieser wieder zurückkommt um das Rudel zu vervollständigen.
Wie läuft das Einschläfern ab?
Es ist wichtig im Vorfeld zu wissen wie das Einschläfern abläuft, auch wenn man sich ungern im Vorfeld damit befassen möchte. Es gibt mehrere Möglichkeiten dem Leiden ein Ende zu bereiten. Die erste Methode ist die Überdosis einer Narkose. Diese ist die wohl beste Methode des Eischläferns, da der Hund zuerst in eine normale Narkose versetzt wird und dabei sanft einschläft. Wenn die Narkose wirkt und der Hund vollständig eingeschlafen ist, wird eine Überdosis des Narkosemittels gespritzt. Diese Überdosis führt dazu, dass der Herzschlag und die Atmung aussetzen. Der Hund stirbt also ohne etwas davon zu bemerken und zu Schmerzen zu empfinden, da er davor schon einschlafen ist. Bei besonders unruhigen Hunden kann im Vorfeld ein Beruhigungsmittel gegeben werden.
Die weiter gängige Methode ist die Injektion von Barbituraten. Der Tod tritt hier sehr schnell ein, da das Mittel direkt ins Herz gespritzt wird. Auch hier wird der Hund im Vorfeld unter Narkose gesetzt, allerdings ist nicht bewiesen, dass der Hund dabei keine Schmerzen empfindet.
Die letzte Option ist das umstrittene Mittel namens T61. Wenn dieses Mittel nicht richtig eingesetzt wird, kann es passieren, dass der Hund bei vollem Bewusstsein erstickt, was einen besonders qualvollen Tod für den Hund darstellt.
Aus diesen Gründen musst Du dich unbedingt im Vorfeld informieren mit welchem Mittel Dein Tierarzt Hunde einschläfert. Du kannst selbst entscheiden welche Methode des Einschläferns bei Deinem Hund eingesetzt werden soll. Lässt sich ein Tierarzt nicht darauf ein, solltest Du dir einen anderen suchen.
Wo soll der Hund am besten eingeschläfert werden?
Sollte die Entscheidung schon im Vorfeld getroffen werden, dass ein Tier eingeschläfert wird, kann man dies in einer Praxis oder in den eigenen Vierwänden machen. In manchen Fällen bleibt einem diese Entscheidung aber auch erspart wenn sich beispielsweise während einer Operation herausstellt, dass der Hund unheilbar krank ist oder leidet, kann entschieden werden diesen nicht mehr aus der Narkose aufwachen zu lassen.
Wer die Wahl hat, sollte vor allem beurteilen ob der Besuch in der Praxis viel Stress für den Hund bedeutet. Die Autofahrt und die Räumlichkeiten einer Praxis sind für viele Hunde mit großem Stress verbunden. Daher bieten viele Tierärzte Hausbesuche zum Einschläfern ein. Man sollte sich im Vorfeld informieren welcher Tierarzt welche Methode anbietet, bevor man sich für einen entscheidet. Wer es bevorzugt seinen Hund bei seinem Haustierarzt einschläfern zu lassen, der dies aber nur in der Praxis anbietet, kann man seinem Hund schon vorab ein Beruhigungsmittel verschreiben lassen. Somit ist der Hund entspannter und leidet nicht unter all zu großem Stress oder Angst.
Was kostet es einen Hund einschläfern zu lassen?
Der Preis einen Hund einschläfern zu lassen hängt von mehreren Faktoren ab.
- Wo wird der Hund eingeschläfert (Anfahrtskosten Tierarzt)?
- Welches Mittel und wie viel wird davon benötigt?
- Werden Beruhigungsmittel eingesetzt?
- Wann wird der Hund eingeschläfert (Notdienst)?
Daher lässt sich der Preis nicht pauschal bestimmen. In der Regel liegt das Einschläfern zwischen 100 und 200 €. Schwankungen sind jedoch durchaus möglich.
Was passiert mit dem Leichnam des Hundes?
Auch diese Frage solltest Du dir bereits im Vorfeld stellen, da es mehrere Möglichkeiten gibt. Wurde die Prozedur beim Tierarzt durchgeführt, kann der Leichnam dort verbleiben und wird einer Sammelverbrennung zugeführt. Dies ist natürlich sehr unpersönlich. Wer sich für eine persönlichere Entsorgung des Kadavers entscheidet, kann einen Tierbestatter hinzuziehen. Hier gibt es diverse Möglichkeiten seinen Hund bestatten oder verbrennen zu lassen. Das Vergraben des Leichnams im eigenen Garten ist in der Regel nicht gestattet, da örtliche Auflagen hier greifen.
Hast Du noch Fragen zum Thema Hund einschläfern lassen? Hinterlasse uns doch einen Kommentar und wir, sowie unsere Community werden Dir versuchen bei deinem Anliegen zu helfen.